Mainpost vom 26.01.2021

Für die vielen Faschingsfans im Land hat die Corona-Pandemie gravierende Folgen: Nachdem es im vergangenen Jahr kurz vor der weitflächigen Ausbreitung des Corona-Virus noch möglich war, Faschingsveranstaltungen mit Publikum zu veranstalten, wird es in diesem Jahr keine öffentlichen Umzüge, Faschingsabende oder Prunksitzungen geben. 

Ganz ins Wasser fallen wird der Fasching in Rhön und Grabfeld für die Freunde der lokalen und regionalen „Faschingsgrößen“ wie zum Beispiel Gotthold und Eustach alias Freddy Breunig und Martin Wachenbrönner, Ines Procter oder „Die Essfelder“ aber nicht: Unter dem Motto „Cyberfasching – Prunksitzung absagen kann jeder“ sind Online-Auftritte von insgesamt sieben Solisten oder Kleingruppen geplant, die über YouTube oder Facebook Sketche, Büttenreden oder musikalische Einlagen zum Besten geben werden.https://e5df6f6ddf705589727f3a3644336b3f.safeframe.googlesyndication.com/safeframe/1-0-37/html/container.html

25 Auftritte in 2020

Die Idee für diesen „Cyber-Fasching“, der ab dem 13. Februar im Internet freigeschaltet wird, hatte Benedikt Rückert, einer der drei „Essfelder“, der zusammen mit seinen zwei Freunden Tobias Katzenberger und Sebastian Fell schon seit vielen Jahren bei Faschingsveranstaltungen in der Region auftritt. „Da ja der Fasching in diesem Jahr aus den bekannten Gründen leider komplett ausfällt, kam mir der Gedanke einer Online-Prunksitzung und ließ mich nicht mehr los“, erzählt Rückert, der mit den „Essfeldern“ in der vergangenen Faschings-Saison noch 25 Auftritte vor insgesamt 5600 Zuschauern hatte. „Mit unserem  Cyberfasching möchten wir die Fasenacht in die Wohnzimmer bringen und dafür sorgen, dass der Spaß in dieser schwierigen Zeit nicht komplett auf der Strecke bleibt.“

Hatte die Idee für den Online-Fasching: Benedikt Rückert aus Untereßfeld, der zusammen Tobias Katzenberger und Sebastian Fell die Sketch-Gruppe „Die Essfelder“ bildet.
Foto: Alfred Kordwig | Hatte die Idee für den Online-Fasching: Benedikt Rückert aus Untereßfeld, der zusammen Tobias Katzenberger und Sebastian Fell die Sketch-Gruppe „Die Essfelder“ bildet. 

Schnell konnte Benedikt Rückert seinen Freund Tobias Katzenberger sowie Freddy Breunig und René Bamberger von der Idee überzeugen. Das Quartett bildete das Organisations-Team. Vor zwei Monaten ging es dann in die heiße Phase der Vorbereitung, die nun weitgehend abgeschlossen werden konnte. Seit einigen Tagen schon läuft im Internet über die Homepage cyberfasching.de eine groß angelegte Werbekampagne, zudem werden Online-Flyer verteilt. „Wir wollen möglichst viele Faschingsfans mit unserem Cyberfasching erreichen und so in Corona-Zeiten zumindest für etwas Faschingsfeeling sorgen“, sagt Benedikt Rückert, der mit den „Essfeldern“ bereits seit März vergangenen Jahres regelmäßig You-Tube-Videos mit eigenen Sketchen veröffentlicht.

Bekannte Akteure am Start

Die „Cyberfasching – Prunksitzung 4.0“ ,wie der Online-Fasching offiziell getauft wurde, soll folgendermaßen ablaufen: Am Faschingssamstag, Faschingssonntag und am Rosenmontag erscheint jeweils ein 20-minütiges Video auf YouTube. Die Mitwirkenden sind bei Faschingsfreunden keine Unbekannten, im Gegenteil: So konnte mit Ines Procter eine Akteurin für den Cyberfasching gewonnen werden, die vielen als  „Putzfraa“ aus der Fastnacht in Franken bekannt sein dürfte. Auch Gottthold und Eustach alias Freddy Breunig und Martin Wachenbrönner werden mitwirken, ebenso „Sir“ alias Rainer Breunig, Kosmas Fischer, Karlheinz und Gerda alias Marcel Bamberger und Ulrike Betz, das „Achterle“ der blauen Sieben, René Bamberger und natürlich „Die Essfelder“ mit Benedikt Rückert, Tobias Katzenberger und Sebastian Fell. Als kleines Bonbon konnte noch Werner Fell für den Online-Fasching gewonnen werden.

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